Über Kim Wlach von Berg & Macher:
Kim Wlach ist TAM-Leadership-Alumna und Co-Geschäftsführerin der Organisationsberatung Berg & Macher (hier geht's zum LinkedIn Profil). Als Experten für agile Organisationsentwicklung, Unternehmenskultur und New Work begleitet Berg & Macher Unternehmen in der Transformation und bei der Purpose- und Leitbildentwicklung. In unserem Blog erklärt sie, worauf es dabei ankommt und was Unternehmen bei der Findung von Purpose & Vision beachten müssen:
Moderne Organisationen entwickeln sich in rasanter Geschwindigkeit weiter. Damit die Zusammenarbeit und der Fokus nicht aus den Fugen geraten, braucht es Leitplanken und eine gemeinsame Ausrichtung. Deshalb setzen Unternehmen neben einer Vision auch auf einen gemeinsamen Purpose.
Neben der Vision und der Antwort auf die Frage - Wohin gehen wir? - wird so auch die Frage nach dem "Warum existieren wir als Unternehmen?" beantwortet. Purpose und Vision bilden die Grundlage für die ständige Weiterentwicklung des Unternehmens.
Purpose und Vision sind die Grundpfeiler moderner Organisationen. Man könnte die Purpose- und Visionsentwicklung auch als Überlebensstrategie von Organisationen bezeichnen in einer Welt, in der sich Anforderungen und Bedürfnisse permanent wandeln. Wenn sich Unternehmen mit ihrem Kern und dem auseinandersetzen, was sie antreibt und worauf sie hinarbeiten, ist es möglich, das gemeinsame Handeln daran auszurichten, auch wenn sich das Umfeld immer wieder verändert.
Purpose beschreibt den Sinn und Zweck eines Unternehmens. Die Frage nach dem Purpose hilft Organisationen dabei, über ihre Daseinsberechtigung und ihren Antrieb nachzudenken. Den Begriff „Purpose“ hat Dan Pink mit seinem Buch „Drive“ geprägt. Darin erklärt er auf Basis der psychologischen Forschung und der Selbstbestimmungstheorie, dass wir als Mitarbeiter:innen und Teil eines Unternehmens den Sinn, den Zweck, das Ziel auf welches wir hinarbeiten, kennen müssen. Wenn wir das gesamtheitliche Warum der Organisation kennen, sind wir in der Lage, daraus den Sinn und Zweck auf Teamebene abzuleiten.
Purpose kann man nicht anordnen. Um den gemeinsamen Purpose zu bestimmen, muss auf einen ko-kreativen Prozess gesetzt werden, in den möglichst viele Beteiligte eingebunden sind. Denn am Ende sind es die Menschen, die den Purpose zum Leben erwecken.
Die Sinnsuche startet zunächst mit der Einbindung des Führungsteams. Es geht darum, Verständnis und Unterstützung für den folgenden Purpose-Prozess zu bekommen. Es werden auch erste Erkenntnisse gesammelt, wie der Purpose gemeinsam entdeckt werden kann. Der große Vorteil im ko-kreativen Vorgehen besteht darin, dass das Vorgehen nicht auf der Führungsebene stecken bleibt, sondern die Menschen im Unternehmen bewusst einbezieht.
In einem nächsten Schritt wird deshalb mit dem gesamten Unternehmen ein erster Prototyp eines Purpose formuliert und dann in weiteren Schritten verfeinert. In Anlehnung an die Erstellung des WHY-Statements nach Simon Sinek, werden Antworten auf die Fragen erarbeitet: Was treibt uns an? Warum gibt es uns als Unternehmen? Was ist unser Beitrag und unsere Wirkung als Unternehmen für die Gesellschaft? Ebenso werden die Handlungen festgehalten, die den gemeinsamen Purpose im Alltag verankern und sicherstellen, dass der Purpose gelebt wird. Das Vorgehen wird bestenfalls von einem externen, neutralen Facilitator begleitet.
Die gemeinsame Vision beschreibt nicht das Warum, sondern eher einen idealen Zustand des Unternehmens in der Zukunft. Im Visionsentwicklungsprozess wird die Frage "Wohin wollen wir?" diskutiert und festgelegt. Doch wie entwickelt man eine Unternehmensvision? In dem man schrittweise vorgeht:
Schritt 1: Wer gehört zum Visionsteam?
Hierzu zählt die Definition, wer alles in der Visionsentwicklung beteiligt werden kann, sollte und muss.
Schritt 2: Wofür wollen wir eine Vision entwickeln?
Wenn es um die unternehmensweite Ausrichtung geht, wird eine Unternehmensvision entwickelt. Ebenso ist es aber auch möglich, eine Vision nur für einen bestimmten Bereich, für eine Abteilung oder für ein Team zu erarbeiten. Eine kurze Abgrenzung lohnt sich hier für Teamidentifikation, Fokus und mehr.
Schritt 3: Blick in die Zukunft wagen
Eine Vision ist etwas, was die Organisation für sich und aus sich heraus entwickelt. Eine Unternehmensvision liefert einer Organisation eine emotionale Vorstellung der Zukunft. Deshalb versetzen sich die Beteiligten in die Zukunft, es werden Emotionen im Prozess erzeugt, die Andockpunkte liefern. Ein gemeinsames Visualisieren kann dabei helfen, Emotionen und Zukunftsvorstellungen festzuhalten.
Schritt 4: Ersten Entwurf der Vision schreiben
Indem wir einen ersten Prototyp der Vision erarbeiten, nehmen wir den Druck raus, dass gleich auf den ersten Wurf eine perfekte Beschreibung oder ein perfektes Bild entstehen muss. Der Prototyp ermöglicht es uns aber, eine gemeinsame Vorstellung von der Zukunft deutlich greifbarer zu definieren und eine gemeinsame Gesprächsbasis zu schaffen. Es wird klar, wohin sich die Organisation entwickeln kann und soll.
Schritt 5: Vision auf Basis von Feedback schärfen
Um die Richtung und die Antwort auf die Frage "Wohin geht die Reise?" noch mehr zu schärfen, wird die Vision in Folgeschritten überarbeitet. Hierzu wird ein unternehmensweiter Feedbackprozess angestoßen und die Vision noch prägnanter formuliert.
Bei der Verankerung der Vision im Unternehmensalltag sind insbesondere auch die Führungskräfte gefragt, um die Vision zu vergegenwärtigen und insbesondere neue Mitarbeiter:innen auf dem Weg in die Zukunft mitzunehmen.
Im ständigen Austausch mit den inneren und äußeren Einflüssen auf das Unternehmen muss das Zukunftsbild zudem immer wieder überarbeitet, angepasst und ggf. modernisiert werden.
Die Mission beschreibt das „Wie kommen wir zu unserem Ziel?“, fokussiert jedoch nicht das "Was ist eigentlich unser Ziel". Die Mission kann auch für die unterschiedlichen Bereiche heruntergebrochen werden, zum Beispiel als Produkt-Mission.
Wird die Vision zu allgemein definiert, zum Beispiel nur als allgemeines Statement ohne klare Definition, ist sie wenig hilfreich und kann nicht als Leitplanke und Orientierung für Unternehmen und Mitarbeiter:innen dienen.
Wenn die Vision zu überfüllt mit Details und zu komplex gestaltet ist, wird sie nicht verstanden. Als Folge kann die gemeinsame Vision keine Stütze sein und wird von der Mehrheit im Unternehmen nicht beachtet oder sogar falsch interpretiert. Deshalb sollte die Vision so gestaltet sein, dass sie auch für ein neues Teammitglied greifbar und verständlich ist.
Purpose und Vision sind wichtige Leitplanken für die eigenverantwortliche, moderne Zusammenarbeit in Unternehmen. Richtig definiert, können Purpose und Vision als Basis allen Teammitgliedern im Unternehmen Orientierung in einem sich schnell verändernden Umfeld geben.
Wir freuen uns, dir mehr über unsere Trainings erzählen zu können.
Du willst lieber direkt persönlich Informationen erhalten? Dann ruf uns einfach an:
* Wir respektieren deine Daten. Mit Klick auf den oben stehenden Button ‘Ja, ich bin einverstanden’ erklärst du dich insbesondere mit dem Punkt 'Kontaktformular' unserer Datenschutzerklärung einverstanden. Weitere Informationen zum Datenschutz findest du in unserer Datenschutzerklärung.
Die TAM hilft Unternehmen dabei, ihre Mitarbeiter:innen zu entwickeln und Kulturen zu transformieren. Mit über 40 Jahren Erfahrung und über 1000 ausgebildeten Trainerinnen und Trainern zählt sie zu den renommiertesten Akademien Deutschlands.
+49 30 209 66 749