Online Workshop Methoden gibt es wie Sand am Meer. In Zeiten von Corona erfährt auch die Weiterbildungsbranche einen Digitalisierungsschub, sodass fast täglich neue fancy Tools, Vorgehensweisen und Future-Best-Practices das Licht der Welt erblicken. Doch was ergibt wirklich Sinn? Welche Tools und Methoden Helfen Workshopleiter:innen und Trainer:innen wirklich dabei, ihre Teilnehmer:innen nachhaltig zu befähigen und zu begeistern?
“Gestalten Sie die Arbeit 4.0 durch digitale Lernformate!”
“Machen Sie Ihre persönliche Entwicklung unabhängig durch flexibles Lernen!”
“Sehen Sie die Krise als Chance für die Digitalisierung Ihrer Geschäftsprozesse!”
Solche Appelle und Slogans lesen wir in den letzten Wochen immer öfter. Wir schreiben Mai 2020 und gefühlt wurde in den letzten 2 Monaten mehr digitalisiert, als in den 2000 Jahren zuvor. ;) Besonders die Digitalisierung im Weiterbildungskontext zieht mittlerweile gefühlt größere Kreise als in den Bereichen eCommerce, Fintech und Handel zusammen.
Die Weiterbildungsbranche sieht sich auch durch den Megatrend Globalisierung einer neuen Herausforderung ausgesetzt: Den internationalen und globalen Bildungsmärkten (Global Education Markets). Egal ob Plattformen, Tools, Wissen, Trainings, Kunden, Teilnehmer:innen, … : Auch vor der Bildungsbranche macht die Globalisierung keinen Halt. Durch die steigende Kapitalisierung des Education Markets wächst dieser extrem stark an. Angebot und Nachfrage schnellen in die Höhe.
Durch die aktuelle Krise als Katalysator für Digitalisierung beschäftigt uns auch das Thema “Digitale Trainings und Workshops” zwangsläufig immer mehr.
Ein Beispiel: Laut Zoom wurde die Zoom-App angeblich allein am 23. März über zwei Millionen Mal heruntergeladen. Zuvor waren es täglich lediglich einige zehntausend Downloads.
Exemplarisch für die aktuelle Entwicklung der eLearning Branche könnt ihr euch auf Finanzen.net mal die Entwicklung des Unternehmenswertes von ZOOM oder den Aktienverlauf von TeamViewer anschauen. Der Kurs ist nur seit COVID-19 um fast 100% gestiegen (Stand 26. Mai 2020). Wir wollen aber nicht auf die globalen Sphären der Finanzmärkte abdriften.
Wir fokussieren uns in diesem Artikel auf die Digitalisierung von Workshops & Trainings und gehen dabei gezielt auf Chancen und Vorteile ein. Außerdem erhältst du auch wieder Tipps für die Praxis, falls du digitale Meetings, Workshops und Trainings durchführst.
Starten wollen wir mit den Vorteilen digitaler Trainings und Lernformate. Falls du also mal mit deiner Chefin oder deinem Auftraggeber verhandeln musst, ob und warum das kommende Training in Form von besonderen Online Workshop Methoden stattfinden soll, kannst du dich an dieser Argumente-Box bedienen:
Digitale Trainings können im Gegensatz zu herkömmlichen Trainings einfacher skaliert werden. Während mancher Seminarraum mit 12 Teilnehmer:innen voll belegt ist, können digitale Trainings leicht von 30 Teilnehmenden besucht werden – Ganz ohne Stau an der Kaffeemaschine und trockene Klimaanlagenluft.
Egal ob aus dem Büro oder vom heimischen Sofa: Der Digitalisierung sei dank können mittlerweile fast alle Menschen durch mobile Endgeräte und Heimarbeitsplätze auf digitale Trainingstools zugreifen. So können sie ihre Kenntnisse und Fertigkeiten jederzeit und überall verbessern (Wir erinnern uns an den Megatrend der Globalisierung).
Das Beste aus beiden Welten: Neben Live-Trainings und Live-Webinaren können einzelne Workshop-Sequenzen auch vor- und nachgelagert werden. So können sich Teilnehmer:innen die Inhalte im eigenen Tempo aneignen und auch nach den Trainings darauf zugreifen.
Das führt uns auch zum nächsten Punkt:
Durch die Möglichkeit, asynchrone Elemente (z.B. Videos, Artikel, Checklisten, …) in digitale Trainings zu integrieren, steigt auch der Lerntransfer mit höherer Wahrscheinlichkeit! “Wie war das nochmal mit der Gestaltung von digitalen Trainings?“ Achja, hier ist ja das Video, das mir zeigt, wie ich es lernen kann:
Trainingspläne und digitale Folien können spielend einfach angepasst werden.
Der Copy-Paste-Funktion sei dank müssen nicht stundenlang Flipcharts und Post-its geschrieben und beklebt werden. Aufgaben, Texte und Visualisierungen können wiederverwertet und angepasst werden.
Als Trainerin oder Moderator kennst du das bestimmt: Das Training ist erfolgreich beendet, die letzten Teilnehmer haben den Seminarraum verlassen und jetzt kommt die Fleißarbeit: Das Fotoprotokoll. Du fotografierst Flipcharts und zu klein beschriebene Post-its, schaust wie du die Neonröhren für eine bessere Lesbarkeit deiner Bilder noch heller gedreht bekommst und versuchst, mit dem Hotel-WLAN in deine Cloud zu gelangen.
Digitale Trainings haben den Vorteil: Dein Protokoll ist bereits digitalisiert. Virtuelle Whiteboards können als PDF exportiert werden, Präsentationen integriert werden und fertig!
Im Vergleich zu offline Trainings brauchen keine Unterschriften-Listen oder andere vorzeitliche Dokumente herumgereicht werden. Datenschutzkonforme Dokumentation, wer an welchen Trainings teilgenommen hat, ist um ein vielfaches einfacher. Eine echte Erleichterung für eure HR-Abteilung!
Gerade in Zeiten der Tele-Arbeit (Neudeutsch: Home-Office) von Zuhause fehlt Mitarbeiter:innen oft eine emotionale und inhaltliche Bindung zum Unternehmen.
Durch wertschätzende und wertschöpfende Lernformate erreicht ihr euer Team wieder und zeigt ihnen, dass euch ihre Entwicklung am Herz liegt. Ein klassischer Win-Win für alle Beteiligten: Die guten Mitarbeiter bleiben dem Unternehmen erhalten und ihr positioniert euch als attraktiver Arbeitgeber in Zeiten des War for Talents.
In digitalen Trainings können gleichzeitig die verschiedensten Lerntypen angesprochen werden. Egal ob eure Teilnehmenden eher auditive, visuelle oder kinästhetische Lerntypen sind: Dank vielfältiger Tools und Interaktion kannst du jeden deiner Teilnehmer:innen auf dem bevorzugten Kanal erreichen.
Auch wenn man sich nicht die Hände schütteln und gemeinsam Türme bauen kann: Auch digitale Trainings leben von der Interaktion. Dank onlinebasierter Tools & Technologien können Teilnehmer:innen Team-Challenges meistern, Quizzes und Tests (z. B. mit Kahoot) absolvieren und Gruppenpräsentationen erarbeiten.
Gerade standortübergreifende digitale Trainings können Kolleg:innen zusammenbringen, die sich im herkömmlichen Trainingsbetrieb vielleicht nie getroffen hätten. Durch einfache Interaktion meistert die Teamleiterin HR aus München gemeinsam mit dem IT-Leiter aus Hamburg und der Verkaufsleiterin aus Köln eine Gruppenaufgabe. So können noch bereicherndere Tandems und Peer-Groups auch über große räumliche Distanz aufgebaut werden und vermeintlich vorhandene Silos aufgebrochen werden.
Wer kennt das nicht: “Wir treffen uns im wunderschönen “Seminarhotel JWD”, nur 37km entfernt von der Autobahnausfahrt in der Lüneburger Heide. Anreise bitte am Vorabend.” Dieser An- und Abreiseaufwand stellt Teilnehmer:innen vor große organisatorische Herausforderungen in Bezug auf ihre originäre Tätigkeit. Eure Mitarbeiter:innen werden es euch danken, wenn sie darauf verzichten können.
Dieser Punkt freut vor allem die Geschäftsleitungen und Controller unter uns. Digitale Trainings können neben den genannten Zeiteinsparungen auch Kosten erheblich senken: Keine externen Seminarräume, keine Reisekosten der Mitarbeiter:innen, keine Anreise der teuren externen Berater-Teams aus Frankfurt und München,… Ressourcen können darauf fokussiert werden, was wirklich wichtig ist: Eine herausragende Trainingsqualität!
Online können wir alle lernen, wann und wo wir wollen. Kein Unternehmen muss die gesamte Führungsetage für ein zweistündiges Bereichsleitertreffen im Seminarhotel “Zur patriarchischen Eiche” schicken und somit für 1,5 Tage aus dem Daily Business entbehren. Einfach ein Online-Meeting erstellen, Agenda herumschicken, Moderationsplan erstellen, Laptop aufklappen und los geht´s! Mit dem optimalen Mitteleinsatz die gewünschten Ergebnisse erzielen.
Hier möchten wir dir gerne wieder Praxistipps geben, die du für deine digitalen Trainings mitnehmen kannst. Wir haben einige Fehler schon begangen und möchten dich gerne davor bewahren, diese auch zu begehen. Diese Liste könnte bis in die Unendlichkeit des WWW fortgeführt werden. Lass uns mal gemeinsam starten
Im Prinzip wie auf Klassenfahrt früher. Was machen wir, wenn wir Johannes verlieren? Wo kann Johannes sich melden? Stelle deinen Teilnehmer:innen deine Kontaktdaten zur Verfügung, falls die Internetverbindung abreißt, falls sie aus dem Meeting fliegen, etc.
Hier kann auch ein paralleler Gruppenchat über ein DSGVO-konformes Tool extrem hilfreich sein
Wenn du ein herkömmliches Training durchführst, bist du vorher im Raum. Du lüftest durch, du macht vielleicht Musik an, die schaffst eine wertschätzende Atmosphäre für dein Training. Das solltest du auch in digitalen Trainings machen. Richte dich rechtzeitig ein, schnapp dir ein Getränk, empfange deine Teilnehmer:innen, baue eine Beziehungsebene mit ihnen auf und schaffe einen vertrauensvollen Raum. Schon der Sozialpsychologe Niklas Luhmann wusste: “Vertrauen ist die größte Reduktion von Komplexität.”
Eine Vorabfrage an deine Teilnehmer:innen kann sehr wertvoll für dich sein und potenzielle Risiken können bereits im Vorfeld minimiert werden.
Neben Klassikern “Was sind deine Wünsche für das Training?” solltest du gezielt Fragen integrieren wie: “Wie erfahren bist du mit Tool XY?”, “Wie sicher fühlst du dich bei digitalen Lernformaten?” “Kennst du bereits ZOOM / Flinga / Mural /…?” und entsprechend Hilfe anbieten.
Wenn es dir irgendwie möglich sein sollte, organisiere dir einen Co-Moderator für dein digitales Training. So kannst du dich als Trainer:in optimal auf deine Inhalte und die Teilnehmenden fokussieren. Dein Co-Moderator kann als Kontaktperson für technische Fragen fungieren und ein weiteres Gesicht zu den Teilnehmer:innen sein.
Gleichzeitig kannst du damit dein Wissen weitergeben und dir eine/n zukünftigen Co-Trainer:in an deiner Seite entwickeln. Team work makes the digital dream work!
Regeln klingen nach einem Korsett, Erfolgsfaktoren dagegen klingen nach Erfolg – und sollen im Idealfall noch Spaß machen. Du kannst beispielsweise zum Eingang des Workshops kommunizieren, dass eingeschaltete Kameras unter allen Teilnehmern ein Erfolgsfaktor sind. Das erzeugt (emotionale) Nähe und Verbundenheit und baut eine positive Gruppendynamik auf, der man sich nicht so leicht entziehen kann.
Noch mehr als bei herkömmlichen Workshops möchten wir dir für deine Online Trainings an´s Herz legen: Formuliere Arbeitsaufträge so klar wie möglich. Und verbildliche die Aufgaben. Im “echten” Training können Teilnehmer auch während der Gruppenarbeiten leicht Rückfragen stellen. In Breakout Rooms gestaltet sich das schon aufwendiger. Schicke Aufgaben am besten auch schriftlich, falls die Audioübertragung (oder die Aufmerksamkeit) kurzzeitig unterbrochen sein sollte.
Als Trainer:in musst du nicht verantwortlich für alles sein. Binde deine Teilnehmer:innen aktiv ins Geschehen ein und delegiere Aufgabenpakete. Genau wie in Offline Workshops kannst du auch im digitalen Raum Rollen an Teilnehmer:innen vergeben und diese so aktiv zum Erfolg des Workshops beitragen lassen.
Tipp dazu: Mach die Rollen auch visuell sichtbar, zum Beispiel durch die Zusätzliche Benennung der jeweiligen Teilnehmer. Mein Name in Zoom Meetings lautet oft: “Patrick – Pausen- & Energiebeauftragter!”
“Wenn du ein schlechtes Training digitalisierst, hast du ein schlechtes digitales Training.” So oder so ähnlich könnte ein Trainer-Kalender-Spruch lauten. Leider gilt auch, dass du ein gutes offline Training nicht eins zu eins digitalisieren kannst. Oft sind in digitalen Trainings andere Spannungsbögen nötig, kürzere Impulse, längere Pausen, mehr kleine Teilnehmer-Interaktionen, usw.
Wie du deine eigenen Online Trainings gestaltet und erfolgreich durchführst, lernst du hier:
Ausbildung zum zertifizierten Online-Trainer
Auch wenn der Schnack an der Kaffeemaschine fehlt, man weniger Blickkontakt und Information als im “echten” Seminarraum austauschen kann und WLAN im Home-Office die ein oder andere Stolperfalle bietet:
Digitale Trainings bieten viele Vorteile und extreme Chancen. Auch in Zukunft werden noch mehr Trainings und Workshops sowie Meetings und andere Formate digital stattfinden. Wir wollen diese digitale Workshop-Welt aktiv mitgestalten und auch andere Menschen dazu befähigen, dies auch zu tun.
Deswegen sagen wir bei uns in der TAM Akademie schon seit 2016: Dear future, we are ready now!
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