Mindful Leadership ist eines der am häufigsten benutzten Schlagwörter im heutigen Führungskontext. Doch was ist das überhaupt, wie funktioniert es und vor allem – wozu brauchen Führungskräfte Mindful Leadership? Das alles liest du in diesem Artikel! Außerdem geben wir dir 7 Praxistipps, um Mindful Leadership in deinem Arbeitsalltag umzusetzen:
Digitalisierung, New Work, Generation Y und Z. Diese Buzzwords kursieren in aller Munde. Für Unternehmen und Führungskräfte bedeuten sie vor allem neue Phänomene wie virtuelle Teams, Remote Leadership, Work-Life-Blending oder agilere Prozesse und Entscheidungsfindungen. Durch die Generation Z verschiebt sich der Fokus der Mitarbeiter:innen von morgen weg von Regeltreue, starren Karriereleitern und einem 9-to-5 Job hin zu mehr Kreativität und Freiheit, flachen Hierarchien und einer Vielzahl multimedialer Arbeitsmodelle.
Aus diesen Megatrends heraus entwickelte sich auch das Konzept der New Work. Ein modernes, wesentlich individuelleres Wertesystem, veränderte Arbeitsräume und neue Unternehmensstrukturen stellen traditionelle Führungsmodelle in Frage und Unternehmen und Führungskräfte vor neue Herausforderungen. Zentrale Werte von New Work sind hierbei die Selbstständigkeit der Angestellten, das Schaffen von Freiheit und Freiraum und die Teilhabe an der Gemeinschaft im Arbeitskontext.
Es wird für zukunftsorientierte Unternehmen immer unverzichtbarer, Ansätze der New Work zu implementieren, um nachhaltig als Arbeitgeber attraktiv und wettbewerbsfähig zu sein. Dich interessiert das Thema New Work und du möchtest Tools & Methoden erlernen, um Organisationen im Angesicht der sich wandelnden Arbeitswelt proaktiv und erfolgreich zu begleiten? Dann gehts hier entlang: New Work Facilitator
Führungskräfte haben oft mit der Vielzahl neuer Entwicklungen zu kämpfen: Wie motiviere ich meine Mitarbeiter:innen, wie vermittle ich Sinnhaftigkeit und Vision, wie gehe ich mit dem Stress und dem zunehmenden Tempo um? Antworten auf diese Fragen kann das Prinzip der Mindfulness liefern. Im Folgenden liest du deshalb, was Mindfulness bedeutet, wie man es anwenden kann (z. B. durch die Methode „Stop-Look-Act“) und wie es dir bei der Transformation zum Mindful Leader hilft:
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Wir wollen Menschen befähigen und begeistern. Aus diesem Grund geben wir ab und zu auch unsere Lieblingsbücher zum Thema Führung weiter. Heute: „Mein größter Fehler – Bekenntnisse erfolgreicher Unternehmer“. In diesem werden 100 Bekenntnisse samt Schwarz-Weiß-Porträts von Menschen, die aus dem Nichts milliardenschwere Firmen aufbauten, wie Dirk Roßmann oder OBI-Gründer Manfred Maus, dokumentiert. Ein Buch, welches jeder Leader und jede Leaderin gelesen haben sollte!
Das Prinzip der Achtsamkeit (englisch „Mindfulness“) stammt ursprünglich aus dem Buddhismus. Schon seit einiger Zeit findet das Konzept Einzug in die westliche Kultur, die Wissenschaft und die Wirtschaft. Achtsamkeit wird heute gemeinhin als eine wertfreie Form der Aufmerksamkeit definiert, die bewusst auf das im gegenwärtigen Moment Wesentliche gerichtet ist.
Die Haltung, die mit dem Praktizieren von Achtsamkeit einhergeht, bietet sich in Zeiten zunehmender Komplexität und konstantem Wandel als Leitfaden an. Als jahrtausendalte Praxis ist Achtsamkeit ein Konzept, das über die Jahre viele unterschiedliche Definitionen zu Tage gebracht hat. Jon Kabat-Zinn ist Begründer der Mindfulness-Based-Stress-Reduction und gilt als moderner Vertreter der Achtsamkeit. Er fasst Achtsamkeit mit 7 Säulen zusammen:
Bedeutet die Unterdrückung des ersten Urteils über die eigenen Gefühle oder des Impulses, sofort zu handeln. Dies kann besonders beim Umgang mit neuen Ideen ambitionierter Mitarbeiter:innen Anwendung finden. Trotz bestehender Lücken in einem von Mitarbeiter:innen präsentierten Konzept kann es sinnvoll sein, die Verantwortlichen ihre Ausführungen erst einmal vollenden zu lassen. Anschließend kann der jeweilige Lösungsansatz in Form von wertschätzendem Feedback kommentiert werden. Außerdem sollten Selbsturteile, die reflexartig in bestimmten Situationen aufkommen, unterdrückt werden. Erst das genaue, reflektierte Fühlen bringt sinnvolle Ergebnisse hervor.
2. Geduld
Bedeutet, den Prozess zur Zielerreichung im Auge zu behalten. Viele Wege führen nach Rom und manchmal ist der schnellste Weg zwar am einfachsten, aber nicht besonders nachhaltig.
3. Anfängergeist
Bedeutet, die Dinge aus einer neuen Perspektive zu betrachten anstatt in vorhandenen Denkmustern zu verharren. Das ist der Grund, warum viele Unternehmen Beraterfirmen heranziehen. Betriebsblindheit ist in fast allen Unternehmen vorhanden. Dinge mit neuem Elan anzugehen und alte Muster aufzubrechen macht Spaß und bringt neue Ressourcen zum Vorschein.
4. Vertrauen
Bedeutet hier vor allem, das Selbstvertrauen zu haben, für den aktuellen Moment die richtige Entscheidung zu treffen. Jeder kann auf individuelles Know-How, einen reichen Erfahrungsschatz oder Expert:innen im eigenen Netzwerk zurückgreifen, um Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen zu treffen. Selbst wenn etwas mal nicht gelingt, ist das kein Beinbruch – die besten Learnings entstehen aus Fehlern.
5. Nicht Erzwingen
Bedeutet, dass man manchen Dingen ihren Lauf lassen muss, damit sie die Möglichkeit haben, sich zu entfalten. Das gilt sowohl für Ideen, als auch für Mitarbeiter:innen und neue Prozesse.
6. Akzeptanz
Beschreibt die Fähigkeit, innere Ruhe zu bewahren, um Dinge nicht stets von Grund auf verändern zu wollen. In manchen Fällen ist es sinnvoll, mit dem zu arbeiten, was gerade zur Verfügung steht.
7. Loslassen
Egal ob in gutem oder weniger gutem Sinne – alles hat ein Ende. Dieser Gedanke kann befreiend sein, denn er hat das Potenzial, positiven Geschehnissen mehr Wertschätzung zu verleihen und negative Dinge zu entkräften.
Obwohl die Säulen erstmal ein wenig abstrakt klingen mögen, bedeuten sie im Kern nichts anderes, als mit wertschätzender Haltung den Fokus auf sich und die eigenen Gefühle und Gedanken zu richten – und das, ohne zu urteilen. Es wird also versucht, weg von rein rationalen Handlungsmustern hin zu einer Integration von Denken, Fühlen und Handeln zu kommen.
Mindful Leadership und Achtsamkeit sind weder spiritueller Hokuspokus noch sind es bloße Entspannungstechniken. Auch wenn sie helfen, einen freien Kopf zu bekommen, ist das Ziel hierbei nicht die Flucht vor herausfordernden Situationen. Es geht vielmehr um das erfolgreiche Akzeptieren und Konfrontieren ebenjener Situationen.
Aus wissenschaftlicher Sicht hat Achtsamkeitstraining zahlreiche positive Effekte vorzuweisen, wie zum Beispiel:
Auch feinere Ebenen werden durch eine regelmäßige Achtsamkeitspraxis geschult:
Alles in allem kann Achtsamkeit zur Findung holistischer Antworten und zur Etablierung eines authentischen Selbst beitragen.
Was bedeutet das nun für moderne Führungskräfte?
Viele sehr greifbare Vorteile, die durch Achtsamkeit Einzug in den Führungsalltag finden können, stehen in Verbindung mit dem Thema Stress. Die eigenen Grenzen – physisch und psychisch – zu erkennen und aktiv wahrzunehmen kann helfen, Stresssymptome zu reduzieren. Darüber hinaus zeigt diese Wahrnehmung auch Handlungsfelder und Entwicklungspotentiale für Führungskräfte auf.
Eine gelassene, belastbare Führungskraft, die am eigenen persönlichen Wachstum interessiert ist, strahlt dies auch auf ihre Mitarbeiter:innen aus. Führung bedeutet heute zu einem Großteil auch, die persönliche Entwicklung der Kolleginnen/Kollegen sowie Mitarbeiter:innen zu unterstützen, indem man als Vorbild motivierend und inspirierend vorangeht.
Durch Mindful Leadership wird also nicht nur der Umgang mit Stress besser. Die Führungskraft entwickelt sich auch zu ihrem resilientesten, authentischsten und inspirierendsten Selbst.
Achtsamkeit bedeutet, sich darüber bewusst zu werden, was im eigenen Umfeld und was in einem selbst vorgeht.
Wenn dies gelingt, kann flexibel und gelassen auf herausfordernde Situationen reagiert werden. Das Handlungsmuster „Stop-Look-Act“ bietet eine gedankliche Stütze, um achtsame Momente in den eigenen Alltag zu integrieren.
„A few minutes a day keep the stress away”
Um dich in Achtsamkeit zu üben, hilft dir die folgende Struktur dabei, kleine achtsame Momente im Alltag zu schaffen. Schon diese Momente helfen dir, entspannter und gleichzeitig effizienter zu werden:
Schritt 1: Achtsames Atmen
Fokussiere dich erst einmal für eine bestimmte Zeitspanne – diese kann von wenigen Atemzügen bis hin zu mehreren Minuten dauern – auf deinen Atem. Beeinflusse ihn nicht, lasse ihn einfach natürlich fließen. Gedanken oder Gefühle, die auftauchen, lässt du kommen und gehen. Schiebe sie nicht weg, halte sie nicht fest, sondern konzentriere dich einfach auf das Atmen.
Schritt 2: Body Scan
Das Scannen deines Körpers hilft dabei, im gerade stattfindenden Moment anzukommen.
Für einen kurzen Body Scan sind keine Hilfsmittel notwendig, etwas Ruhe und der eigene Körper reichen völlig. Beim Body Scan wird der eigene Körper von Kopf bis Fuß im Geiste gescannt und aufkommende Empfindungen wahrgenommen. Beispielsweise können ein leichtes Kribbeln, ein Spannungs- oder ein Druckgefühl in bestimmten Körperteilen aufkommen, bei anderen kommt vielleicht nur ein Gefühl der Entspannung auf. Ganz egal, welche Gefühle du an deinem Körper beim Body Scan hast, wichtig ist, dass du diese Gefühle bewusst wahrnimmst.
Durch diese Bewusstwerdung der Gefühle und Empfindungen, die im jeweiligen Moment in einem selbst kursieren, kannst du erkennen, ob und in welchem Maße du dich gerade von dem Trubel um dich herum anstecken lässt.
Schritt 3: Journaling
Nach diesen beiden „Stop-Methoden“ hilft das Journaling dabei, einmal genauer auf Situationen zu schauen: Da beim Schreiben die Dinge oft klarer werden, dient das Journaling dazu, Erlebtes mitsamt aller Eindrücke festzuhalten. Journaling ist vergleichbar mit dem Schreiben eines sehr detaillierten Tagebuchs. Hierfür werden die Gedanken und Gefühle eines bestimmten Moments oder einer Situation detailliert aufgeschrieben. Im Anschluss wird das Geschriebene analysiert und es wird versucht zu ergründen, wie es zu diesen Eindrücken kam. Mehr zum Thema Journaling findest du in diesem Blog.
Mit dem Ziel, sich aktiv auf das Positive zu konzentrieren, lässt sich langsam aber sicher der Wahrnehmungs- und damit Handlungsrahmen erweitern. So könntest du dir als Führungskraft beispielsweise nach einem Mitarbeitergespräch einige Notizen machen, wie sich das Gespräch für dich angefühlt hat und was dir an dir selbst aufgefallen ist.
Ein operatives, prozessorientiertes Management mit Fokus auf Zahlen ist in Anbetracht heutiger Entwicklungen wie New Work, Agilität und dem Heranwachsen einer neuen Generation von Mitarbeiter:innen kaum noch zeitgemäß.
Vielmehr braucht es nun Leader, die in der Lage sind, sich selbst und ihre Mitarbeiter:innen mit Motivation und Sinnhaftigkeit zu steuern – der Mensch steht bei moderner Führung im Mittelpunkt.
Achtsamkeit unterstützt dich als Führungskraft dabei, mehr Bewusstsein für dich selbst und deine Mitarbeiter:innen zu entwickeln. Weitblick, wertschätzende Kommunikation, eine Kultur des gegenseitigen Empowerments und schließlich die Fähigkeit, authentisch agieren zu können, machen Manager:innen zu modernen Leadern.
Wenn du die 7 Säulen der Achtsamkeit verinnerlichst und Techniken wie das Journaling anwendest, wirst du schon bald stressfreier durch den Arbeitsalltag gehen. Du wirst merken, dass es dich innerlich befreit und auch auf deine Mitarbeiter:innen eine positive Wirkung hat. Ausprobieren lohnt sich!
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