Intrapreneurship ist einer der größten Erfolgsfaktoren für Unternehmen in der heutigen Zeit. Wie du die Innovationskraft durch Intrapreneurship in deinem Unternehmen stark steigern kannst, liest du hier. Darüber hinaus geben wir dir die wichtigsten Intrapreneurship Tools an die Hand, die wir auch bei uns in der TAM nutzen! Solltest du wenig Zeit haben und den gesamten Artikel erst später lesen wollen, findest du ganz unten eine kleine Zusammenfassung!
Intrapreneurship ist übrigens auch eines der Module unserer zertifizierten Ausbildung zum New Work Facilitator.
Intrapreneurship ist zurzeit eines der meistgenutzten Buzzwords im Zuge der Digitalisierung. Doch was ist der Grund für diesen Hype?
Deutschland erwirtschaftet seit Jahren mit Abstand das größte Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union. Grund hierfür ist unter anderem die unglaubliche Anzahl von mehr als 3,39 Millionen registrierten Unternehmen in Deutschland (Stand September 2023, Quelle: Statista).
Die starke Entwicklung von Deutschlands Startup-Kultur ist eine der Ursachen für dieses Phänomen. Fast 90 Prozent der Betriebe in Deutschland sind kleine Unternehmen, die lediglich bis zu 9 Mitarbeiter:innen beschäftigen.
Eine Studie des Job-Portals Campusjäger aus dem Jahr 2016 fand heraus, dass sich mehr als die Hälfte aller immatrikulierten Student:innen eine Zukunft als GründerIn vorstellen kann.
Die Top Gründe für den Wunsch nach einem Leben als Entrepreneur liegen laut der Studie darin, etwas Neues aufzubauen (79,5 Prozent), seine eigene Chefin oder sein eigener Chef zu sein (67 Prozent) und etwas in der Welt bewegen zu wollen (54,1 Prozent).
Quelle: Campusjäger (jetzt "Workwise")
Damit müssen Akademiker:innen von heute jedoch noch lange nicht als potenzielle Mitarbeiter:innen bereits bestehender Unternehmen abgeschrieben werden. Eine Unternehmenskultur, die es Mitarbeiter:innen erlaubt, Neues aufzubauen und in gewisser Weise ihre eigene Chefin bzw. ihr eigener Chef zu sein, kann sich als genauso attraktiv herausstellen, wie eine eigene Unternehmensgründung.
Wie man Intrapreneurship auch in bestehenden, traditionelleren Unternehmen etabliert, erklärt Tone Marie Wahlstrom in folgendem TEDx Talk:
Du würdest gerne selbst lernen, wie du eine solche New Work Kultur in dein Unternehmen trägst? Dann solltest du dir unsere Ausbildung zum New Work Facilitator ansehen, über die auch die Zeitschrift Horizont schon berichtete.
Doch was ist Intrapreneurship und wie kann dieses Konzept in die Tat umgesetzt werden?
Das Wort Intrapreneurship ist eine Komposition aus den englischen Begriffen „Intracorporate“ (also „unternehmensintern“) und Entrepreneurship („Gründertum“).
„Intrapreneurship bedeutet grundlegend, dass Mitarbeiter:innen eines Unternehmens so handeln sollen, als wären sie selbst Unternehmer.“
Doch wie kann man als Führungskraft seine Mitarbeiter:innen zu Intrapreneuren machen? Wie können Unternehmen junge, gründungswillige Talente von sich überzeugen und vor allem:
Wie kann man sich das kreative und unternehmerische Potenzial dieser Mitarbeiter:innen zunutze machen?
Die folgenden Maßnahmen und Tools beantworten diese Fragen und helfen dir als Führungskraft dabei, dein Unternehmen auf ein neues Level zu heben. Außerdem hast du die Möglichkeit, dir hier die ultimative Intrapreneurship Checkliste herunterzuladen, mit der du ganz einfach überprüfen kannst, inwiefern dein Unternehmen Intrapreneurship jetzt schon fördert:
Du bist selbst Führungskraft und auf der Suche nach einer Weiterbildung, bei der du deinen ganz individuellen Führungsansatz entwickeln kannst?
Du willst wichtige Feedback und Kritikgespräche gehirngerecht führen können und deine Mitarbeiter:innen noch mehr begeistern, befähigen und motivieren?
Oder du bist als Personalentwickler:in auf der Suche nach einem Führungskräfteprogramm, das einen nachhaltigen Impact auf die gesamte Unternehmenskultur nimmt?
Dann erhalte hier das komplette Infomaterial zum preisgekrönten TAM Leadership Programm oder buche dir einen individuellen Beratungstermin mit unseren Leadership Consultants:
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Im Folgenden wollen wir die wichtigsten Aspekte aufarbeiten, die für das Fördern von Intrapreneurship unabdingbar sind.
Es gibt für viele Mitarbeiter:innen wenig Demotivierenderes, als bei jeder zu treffenden Entscheidung erst den eigenen Chef um Erlaubnis fragen zu müssen. Starre, hierarchische Strukturen führen dazu, dass die Angestellten ihre Selbstständigkeit verlieren.
Sie beginnen mit der Zeit nicht nur damit, die Verantwortung abzugeben, sondern verlernen auch das selbstständige Denken. Wer sich zu bereitwillig Meinungen und Entscheidungen anschließt, die andere vorgeformt haben, verliert auf Dauer seine Mündigkeit.
Es ist sicherlich nicht falsch, die Kompetenz anderer zu nutzen. Dennoch ist es für eine Führungskraft unerlässlich, Mitarbeiter:innen zur Eigenständigkeit zu motivieren. Dies fördert die Kreativität und die Problemlösungskompetenz immens.
Es gibt zwei einfache Maßnahmen, um die Entscheidungsmacht von Mitarbeiter:innen zu fördern und ihnen das Gefühl zu geben, Intrapreneur zu sein:
1. Crossfunktionale Teams
Zusammen mit Mitarbeiter:innen aus anderen Abteilungen wird ein Team gebildet, dass die Lösung einer bestimmten Problemstellung gemeinsam angeht. Dieses Team erhält volle Prozessverantwortung und darf autark Entscheidungen treffen.
So wird das Potential verschiedener Fachkompetenzen vereint und es werden unterschiedliche Blickwinkel ermöglicht. Das Team agiert quasi als Tochterunternehmen, das gegenüber dem Mutterunternehmen lediglich Zwischenstände und Endergebnis kommuniziert.
Übrigens: Studien belegen, dass die optimale Teamgröße bei 5-8 Mitgliedern liegt. Diese Größe ermöglicht schnelle Abstimmungsprozesse, und erhält dennoch ausreichend Innovationspotential für neue Ideen.
2. Bye Bye Monkey Business – Frag mich nicht nach Lösungen
Wenn du als Führungskraft ständig Lösungen für Probleme deiner Mitarbeiter:innen bereitstellst, wirst du Dich schnell überlastet fühlen. Verlange von deinen Mitarbeiter:innen, dass sie für jedes Problem, mit dem sie Dich konfrontieren, zwei Lösungsmöglichkeiten erarbeiten. Damit schenkst du sowohl Vertrauen, als auch Verantwortung – und schaffst dir selbst mentale Kapazitäten für andere Führungsaufgaben.
Unternehmer:innen erhalten je nach Anteil am Unternehmen – und je nach Gesellschaftervertrag – eine Gewinnbeteiligung. In vielen Unternehmen gilt dies auch für Top-Level Executives. Da jedoch alle Angestellten einen Beitrag zum Unternehmensgewinn beitragen, ist ein Einbeziehen dieser Mitarbeiter:innen in die Gewinnverteilung eigentlich unumgänglich.
Möchte man seine Mitarbeiter:innen zu Intrapreneuren entwickeln, muss unternehmerisches Denken auch vor dem Hintergrund der eigenen Vergütung gefördert werden. Im besten Fall entwickelst du im Unternehmen ein gewinnbasiertes Bonussystem. Solltest du hierzu keine Möglichkeit haben, zeige deinen Mitarbeiter:innen wenigstens regelmäßig die aktuelle Gewinnentwicklungen auf und stelle bei Zielerreichung andere Belohnungen in Aussicht (z. B. besondere Team Events etc.).
Dadurch erfahren sie, wie es um die angestrebte Zielerreichung für dieses Quartal steht, und können sich stärker mit dem Unternehmen und seinen Zielen identifizieren. Außerdem werden sie in schwierigen Situationen eher innovative Lösungen suchen, um das Schiff wieder auf Kurs zu bringen.
Um die interne Entwicklung von innovativen Produkten und Dienstleistungen durch Mitarbeiter:innen zu ermöglichen, braucht es personelle und finanzielle Ressourcen. Jedes Unternehmen sollte einen Topf an internem Corporate Venturing Budget aufbauen, der zur Verwirklichung Startup-ähnlicher Projekte durch Angestellte verwendet werden darf.
Es kann sehr sinnvoll sein, sich zur Verteilung dieser Töpfe Venture Capital-erfahrene Menschen ins Unternehmen zu holen. Diese haben aufgrund ihrer Erfahrung im Bereich der Startup-Investitionen meist einen deutlich besseren Blick auf Potentiale und mögliche Schwierigkeiten von disruptiven Projekten, als es eine interne Führungskraft haben könnte.
Darüber hinaus vermeidet man so Potential-vernichtende Betriebsblindheit in diesem wichtigen Unternehmensbereich, die über einen längeren Zeitraum im Angestelltenverhältnis durchaus entstehen kann.
Personelle Ressourcen für Mitarbeiterprojekte können durch externe Berater oder interne Ressourcenverteilung abgedeckt werden. Wie man intern personelle Ressourcen zur Verfügung stellt, liest du im nachfolgenden Punkt.
Dass das Leben zu einem Großteil aus Arbeit besteht, ist kein Geheimnis. Dass im Angestellten-Verhältnis die Realisierung eigener Projekte auf der Strecke bleiben kann, ist auch nicht ungewöhnlich. Der Internetgigant Google löst das Problem ganz pragmatisch:
Jede:r Angestellte darf 20 Prozent ihrer bzw. seiner Arbeitszeit mit eigenen Projekten verbringen. Egal ob das Bauen eigener Produkte, der Besuch des hauseigenen Fitnessstudios oder eines Yogakurses: Wer bei Google arbeitet, bekommt den nötigen Freiraum zur Selbstverwirklichung.
Dass dieses Modell in vielen Unternehmen hierzulande im ersten Moment eher schwer durchführbar wirkt, ist verständlich. Zu sehr liegt der Fokus oft auf Produktivität und Effizienz, als dass der Automobilzulieferer von nebenan seinen Mitarbeiter:innen plötzlich 20 Prozent bezahlten Urlaub schenken könnte.
Obwohl Google mit seiner 20-Prozent Freizeitregel den Erfolg dieses Intrapreneurship Tools beweist, können auch weniger radikale Formen schnell zu größerem Unternehmenserfolg beitragen. Hier fünf abgewandelte Ideen, wie Führungskräfte Mitarbeiter:innen die Zeit für eigene Projekte ermöglichen könnten:
I. Wöchentliche Zeit für persönliche Weiterbildung
Alle Mitarbeiter:innen erhalten zu wöchentlich festgelegten Zeiten dreimal die Möglichkeit, sich zwei Stunden lang während der Arbeitszeit über Onlinekurse, Sachbücher etc. weiterzubilden. Das fördert die Fähigkeiten der Mitarbeiter:innen, gibt ihnen die Freiheit, sich in einem eigenen Interessenbereich weiterzuentwickeln und beschleunigt das Aufkeimen neuer Ideen.
Ein besonders interessantes Konzept ist der Bücherzirkel, bei dem alle Mitarbeiter:innen ein ausgewähltes Sachbuch erhalten. Dieses verzieren sie im Leseprozess dann mit persönlichen Anmerkungen. Im Anschluss wird das Buch an die nächste Kollegin oder den nächsten Kollegen weitergereicht, um eigene Anmerkungen hinzufügen, oder die des vorherigen Lesers zu erweitern.
Förderst du als Führungskraft die Lernkultur im Unternehmen, entwickelst du nicht nur den Intellekt der Angestellten, sondern besonders die zwei wichtigsten Eigenschaften für Intrapreneurship: Kreativität und Neugier.
II. Das Einführen von Startup Exchange Programmen
Der Wissensaustausch über Strukturen und Prozesse anderer Unternehmen kann extrem wertvoll sein. Gib deinen Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, in andere Startups einzutauchen, indem du ihnen ein Austauschprogramm anbietest.
So könnten Mitarbeiter:innen für ein paar Tage in ein befreundetes Startup gehen und sich dort Abläufe und Methoden angucken. Im Austausch könnten Mitarbeiter:innen des Startups in euer Unternehmen kommen, um sich ebenfalls Inspirationen zu holen. Ein guter Ort, um solche Programme auszuschreiben, sind Coworking Spaces und Accelerator Events.
III. Company Networking Dates
Internes Networking mit vorher unbekannten Mitarbeiter:innen kann Unternehmen zu ganz neuen Potenzialen verhelfen. Die Einführung einer regelmäßigen, verlängerten Mittagspause (zu eben diesem Zweck) kann besonders bei größeren Unternehmen sehr sinnvoll sein.
Auf diese Weise wird der abteilungsübergreifende Austausch gefördert. Außerdem erhalten Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, Menschen kennenzulernen, deren Fähigkeiten für die Umsetzung eigener Projekte nützlich seien können.
Ein tolles Tool für die Förderung des internen Austauschs ist die Matching-Software des Berliner Startups Phenom. Über diese können Angestellte für eigene Projekte andere Kollegen mit bestimmten Spezifikationen im Unternehmen finden und sich mit ihnen vernetzen. Dies schafft effiziente Kollaborationen und kann die Umsetzung von disruptiven Unternehmensprojekten stark fördern! Selbst deutsche Großkonzerne wie SAP haben das Potenzial dieses Tools erkannt. Dass der B2B-Softwareriese Phenom Software in die eigenen Businesslösungen integriert, verdeutlicht dies!
IV. Interne Ideenverfolgung im eigenem Co-Working-Space
Intrapreneurship entsteht durch Kreativität – und Kreativität braucht Freiraum. Nicht nur zeitlich benötigen Mitarbeiter:innen Freiräume, um sich als Intrapreneure zu entfalten. Auch räumlich muss man ihnen die Möglichkeit geben, sich zurückzuziehen. Hierbei reicht es für Intrapreneurship-orientierte Tätigkeiten nicht, den Sitzplatz der Mitarbeiter:innen so zu gestalten, dass ihnen nicht ständig jeder auf den Bildschirm gucken kann.
Für Unternehmen, die Intrapreneurship fördern wollen, ist die Einführung eines inhouse Co-Working-Spaces fast unumgänglich. Es gibt kaum bessere Möglichkeiten, interne Innovationen zu fördern, als ein kleines Silicon Valley in den eigenen 4 Wänden aufzubauen.
Schaffe einen kreativitätsfördernden Ort für Intrapreneurship und gib deinen Mitarbeiter:innen die Zeit, diesen für die Umsetzung von Projekten zu nutzen. Inspirationen für die Gestaltung von diesem Ort kannst du dir am besten bei Coworking Spaces wie denen des Nürnberger Startups Design Offices holen.
Svenja Bock, Managerin Personalentwicklung zum Thema Arbeitsplatzgestaltung:
„Was in modernen Offices auf keinen Fall fehlen darf, sind Rückzugsmöglichkeiten. Entweder zum Telefonieren oder für vertrauliche Meetings. Kleine Rückzugsorte als Ausgleich zum offenen Arbeiten sind zwingend notwendig und werden gern vergessen. Darüber hinaus gehört auch ein ausgewogenes Angebot von Power Food wie beispielsweise Nüssen zur Arbeitsplatzgestaltung dazu. Nur so können die Angestellten wirklich effektiv arbeiten!“
V. Intrapreneurship-Ausschreibungen
Interne Projekte mit Ausschreibungen zu fördern, ist ein guter Weg, um motivierte Angestellte aus der Deckung zu locken.
Eine tolle Methode, vielversprechende Projekte zu begünstigen, könnte z. B. eine Ausschreibung für ein Intrapreneurship-Wochenende sein. Hierbei könnten Teams Projekte einreichen, von denen die besten Ideen mit einem Umsetzungs-Wochenende an einer tollen Location mitsamt unterstützenden Beratern und Budget belohnt werden.
Tipp: Mitarbeiter:innen die Erlaubnis zu geben, interne Projekte mit eigenem Logo und unabhängig von der Corporate Identity des Unternehmens zu verwirklichen, kann den Teamgeist und das entrepreneurial Feeling stark begünstigen!
Das Wichtigste bei diesen Ansätzen ist die Auflage, dass die Nutzung dieser Unabhängigkeitsmaßnahmen verpflichtend ist. Aus Angst vor negativer Beurteilung durch Vorgesetzte und Kollegen werden diese sonst wahrscheinlich kaum genutzt. Hierfür ist eine volle Rückendeckung aus dem Topmanagement also unerlässlich.
Kein Mensch macht absichtlich Fehler. Sie geschehen im Versuch, etwas richtigzumachen. Fehler aktiv zu machen, ist philosophisch gesehen überhaupt nicht möglich: Jeder, der versucht, einen Fehler aktiv zu machen, hat bei erfolgreicher Umsetzung genauso gehandelt, wie gewünscht. Dadurch wäre der gemachte „Fehler“ das erwünschte Ergebnis und folglich kein Fehler. Klingt verrückt? Ist es auch!
Nur Gründer:innen, die das Risiko des Scheiterns eingehen und in Fehlern Chancen sehen, haben auch langfristig Erfolg. Demnach kann auch Intrapreneurship nur dann entstehen, wenn die Fehlerkultur im Unternehmen dies zulässt.
Eine positive Fehlerkultur zu entwickeln, basiert auf 2 Grundprinzipien:
1. Fehler verstehen, statt sie zu ignorieren
Fehler aufzuarbeiten ist essentiell, um sie zu verstehen, und zukünftig zu vermeiden. Wie der britische Politiker Sir Edward Richard George Heath einst sagte:
„Vor Fehlern ist niemand sicher. Das Kunststück besteht darin, denselben Fehler nicht zweimal zu machen.“
Im Anschluss an den entstandenen Misserfolg übergreifende Fehlermuster zu identifizieren und weiterzudenken hilft dabei, sie zukünftig systematisch vermeiden zu können.
2. Fehler feiern statt bestrafen
Fehler zu teilen und zu feiern, ist vermutlich die beste Methode, eine positive Fehlerkultur zu fördern. Das bekannteste Beispiel hierfür sind die in über 80 Ländern stattfindenden Fuckupnights. Dort erzählen Menschen von der Kunst des Scheiterns und ihren persönlichen Misserfolgen.
Ein solches Konzept könnte ohne Probleme in den meisten Unternehmen etabliert werden: Eine Möglichkeit hierfür wäre ein Fuckup-Newsletter, der die Geschichte hinter dem Fehler von Mitarbeiter:innen und ihre Key Learnings porträtiert. Dadurch entsteht eine ungemeine Fehlertransparenz, die allen Mitarbeiter:innen dabei hilft, sich zu verbessern und die Scheu vor risikobehafteten Entscheidungen abzulegen.
Im Grunde ist es einfach: Wenn Mitarbeiter:innen nicht die Erlaubnis bekommen, Risiken einzugehen, Fehler zu machen und aus ihnen für zukünftige Entscheidungen zu lernen, kann sich im Unternehmen schlicht und ergreifend kein innovatives Intrapreneurship entwickeln.
Besonders in jungen Unternehmen ist das förderliche Management aufkommender Ideen ein unverzichtbarer Bestandteil der Unternehmenskultur. Ideen für Produkte, Prozesse, Verbesserungen und Innovationen gibt es viele. Ohne unterstützendes Ideenmanagement im Unternehmen ist es jedoch unwahrscheinlich, dass besonders viele dieser Ideen umgesetzt werden.
Eine Grundvoraussetzung für ein Intrapreneurship-förderndes Ideenmanagement ist die finanzielle Beteiligung am Erfolg einer im Unternehmen umgesetzten Idee. Das können beispielsweise Anteile am Lizenzerlös, Anteile an Kosteneinsparungen, Gewinnanteile oder feste attraktive Beträge sein, die an den Ideengeber und Umsetzer ausgeschüttet werden.
Ein Beispiel hierfür ist der Automobilriese Volkswagen: Allein das Volkswagen Werk Hannover zahlte Mitarbeiter:innen zuletzt rund 1,5 Millionen Euro für die Einreichung und Umsetzung von Ideen, die dem Standort Einsparungen in Höhe von 5 Millionen Euro einbrachten.
Dennoch ist auch bei großen Konzernen noch zu häufig das passive, isolierte Sammeln von Ideen in Form eines Modells mit dem gruseligen Namen „Betriebliches Vorschlagswesen“ die Norm.
Eine deutlich vielversprechendere Vorgehensweise ist das Integrieren des Ideenmanagements in Systeme eines für alle Mitarbeiter:innen zugänglichen Wissens- und Qualitätsmanagements. Dadurch bleibt die Umsetzungs- und Recherchearbeit nicht am Ideengeber alleine hängen:
Um das Maximum aus dem Ideenreichtum der Mitarbeiter:innen herauszuholen und die Umsetzung wahrscheinlicher zu machen, sind folglich Kollaborationsplattformen eines der wichtigsten Tools. Diese sogenannten „Crowd Realizing Platforms“ sind interne Portale, in denen Angestellte ihre Ideen veröffentlichen, sodass andere motivierte Mitarbeiter:innen sich für die Umsetzung anmelden können. Dadurch kann stationäres Wissen optimal verteilt werden.
Hilfreiche Tools für das Einführen von dieser Art der Zusammenarbeit sind z. B.:
Ein weiterer Aspekt, der Ideenreichtum im Unternehmen fördert, ist das Berücksichtigen externer Stakeholder. Kunden und Lieferanten sind die vermutlich stärksten Quellen für Verbesserungspotentiale. Mitarbeiter:innen im Unternehmen mit deren Wünschen und Feedback zu konfrontieren, kann folglich sehr wertvoll sein.
Wer seine Mitarbeiter:innen damit beauftragt, einmal monatlich aktiv von bestehenden oder potenziellen Kunden/Lieferanten Feedback einzuholen und dieses gesammelt festzuhalten, sensibilisiert für die Stärken und Schwächen des eigenen Unternehmens. Außerdem kurbelst du so den Innovationsgeist deiner Angestellten an.
Wenn Menschen an Intrapreneurship denken, beschränkt sich das oftmals auf die Entwicklung innovativer Geschäftsideen im Unternehmen. Eine abgewandelte Form des Intrapreneurships kann jedoch genauso starken Einfluss auf den Unternehmenserfolg nehmen:
Corporate Reengineering
Corporate Reengineering bezieht sich auf die Analyse bestehender und die Erstellung neuer oder radikal geänderter Arbeitsabläufe und Prozesse. Ziel ist es, die Leistung des Unternehmens durch innovative Maßnahmen drastisch zu steigern.
Besonderer Fokus liegt beim Corporate Reengineering auf der Identifizierung von Schlüsselprozessen innerhalb eines Unternehmens. Im Anschluss werden diese so schlank und effizient wie möglich umgestaltet.
Diese organisatorische Straffung kann eine komplette Überarbeitung der bestehenden Systeme bedeuten, um behindernde oder ineffiziente Prozesse zu eliminieren.
Viele Großkonzerne greifen hierfür auf die Bildung eigener Sparten oder sogar interner Consultingunternehmen zurück. Doch auch kleine Unternehmen können von der Bildung kleiner Corporate Reengineering Teams profitieren. In diesen tauchen die Angestellten als Potenziale-suchende Intrapreneure in die Tiefen des Unternehmens ein, um den Unternehmenserfolg drastisch voranzutreiben.
Der Einfluss von guter Führung auf Intrapreneurship im Unternehmen wurde von zahlreichen wissenschaftlichen Studien empirisch belegt (Vgl. Studie TU München). Nur wenn du als Führungskraft in einem wertschätzenden Umfeld das entrepreneuriale Engagement deiner Mitarbeiter:innen förderst, kannst du dein Unternehmen in einer volatilen, globalisierten Welt langfristig voranbringen:
1. Gib deinen Angestellten Entscheidungsmacht, z. B. durch Crossfunktionale Teams und die Verpflichtung zum eigenen Erarbeiten von Lösungen.
2. Beteilige deine Angestellten am Unternehmenserfolg.
3. Stelle genügend Ressourcen zur Verfügung, um die Umsetzung von Projekten zu ermöglichen, und sorge für eine sinnvolle Verteilung
4. Sorge dafür, dass die Angestellten genügend Raum zur Inspiration haben. Dies geschieht besonders gut mit Hilfe von persönlicher Weiterbildung, Startup Exchange Programmen, Company Networking Dates, einem eigenen Coworking Space oder Intrapreneurship Ausschreibungen.
5. Eine positive Fehlerkultur im Unternehmen ist unerlässlich für Intrapreneurship. Sorge dafür, dass Fehler verstanden und nicht ignoriert und im Unternehmen gefeiert, nicht bestraft werden.
6. Ein für alle Mitarbeiter:innen zugängliches Ideenmanagement, das Kooperationen ermöglicht, ist ein optimaler Nährboden für Intrapreneurship.
7. Intrapreneurship kann auch in Form von Corporate Reengineering auftreten. Mitarbeiter:innen hierfür zu sensibilisieren und zu fördern, kann dein Unternehmen extrem voranbringen.
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