Vivi Schlabritz ist Gesundheitsökonomin und Gründerin des Blogs modernworklife.de.
Mit interessanten Inhalten, aktuellen Themen und innovativen Ideen möchte sie auf das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz aufmerksam machen und Betriebliches Gesundheitsmanagement für Unternehmen und Mitarbeiter:innen attraktiv und ansprechend gestalten. In diesem Artikel beschreibt sie, wie Führungskräfte „gesund führen“ können.
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Chef oder Chefin (oder wie ich es nenne: “Bossbabe”) zu sein ist toll! Endlich an der wirtschaftlichen Spitze der Nahrungskette angekommen, könnte man doch auch mal die Füße hochlegen. Falsch! „Aus großer Kraft folgt große Verantwortung“ – das wissen wir schon seit Spider-Man. Ganz besonders, wenn es um die Gesundheit deiner Mitarbeiter:innen geht. Für die bist du als Führungskraft nämlich zuständig. Doch wie definiert sich der Verantwortungsbereich von Führungskräften? Was macht ein „gesundes“ Unternehmen aus?
Wie groß der Einfluss von Führungspersonen auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter:innen ist, sollte man nicht unterschätzen. Studien belegen, dass viele Vorgesetzte ihren Krankenstand mitnehmen. Das heißt, dein persönlicher “Sick-Score” ist dir die Karriereleiter entlang gefolgt und wird sich ordentlich breit machen, wenn du nichts dagegen unternimmst.
Fehlt dir zwischen betrieblichen Vorgaben, Auftragsdruck und Strategiemeetings vermeintlich die Zeit, dich mit „gesunder“ Führung auseinanderzusetzen? Dann sei dir bewusst: Die Gesundheit der eigenen Mitarbeiter:innen ist niemals eine Frage der zeitlichen Ressourcen, sondern immer der Priorität!
Unternehmen haben ihren Mitarbeiter:innen gegenüber eine Fürsorgepflicht. Das bedeutet, es ist Aufgabe der Managementebene, für das Wohlbefinden der Arbeitnehmer zu sorgen (auch wenn es nur heißt, dass man seinen Mitarbeiter mal darum bittet, beim Arbeitsweg mit dem neuen E-Scooter einen Helm aufzusetzen…). Doch manchmal ist einem hinter den sicheren Gefilden des Schreibtischs gar nicht bewusst, wie sich das eigene Verhalten auf die Gesundheit anderer auswirkt.
Wenn du durch „gesunde“ Führung nachhaltig in die Gesundheit deiner Mitarbeiter:innen investieren möchtest, solltest du folgende Grundsätze beachten:
GRUNDSÄTZE VON GESUNDER FÜHRUNG
Es gibt einige Grundsätze, die dir als Führungskraft dabei helfen können, „gesunde Führung“ praktisch zu leben und die Frage zu beantworten:
„Was ist gesunde Führung?“
Gesunde Führung ist ein Führungsansatz, der sich darauf konzentriert, die Führungsgrundsätze Wertschätzung, Sinnhaftigkeit, transparente Kommunikation, stetiges Feedback, Achtsamkeit und Einzigartigkeit von Mitarbeitern in die Praxis umzusetzen. Dadurch sollen Mitarbeiter nicht nur zufriedener, sondern auch leistungsfähiger gemacht werden.
Wertschätzung: Wertschätzung ist der Schlüssel zu gesunder Unternehmensführung. Jede/r einzelne Mitarbeiter/in trägt mit seiner/ihrer Arbeitskraft zum reibungslosen Ablauf bei und verdient entsprechende Anerkennung und ehrliches Lob.
Sinnhaftigkeit: Wer Sinnhaftigkeit in der eigenen Arbeit sieht, dessen Leistungsbereitschaft steigt automatisch. Es liegt an dir diesen Sinn im eigenen Handeln zu vermitteln und die Mitarbeiter aktiv in die Unternehmensgestaltung einzubinden.
Kommunikation: Transparente Kommunikation zwischen dir und den Mitarbeiter:innen ist das A und O. Dabei geht es nie nur um den reinen Informationsaustausch, sondern auch darum ein Gefühl der Zugehörigkeit zu erschaffen.
Feedback: Ein Dialog auf Augenhöhe zeugt von Vertrauen und Respekt. Dieser gelingt nur durch eine gesunde Feedbackkultur, in der die Mitarbeiter aber auch Führungskräfte konstruktiv ihre Anliegen vortragen dürfen.
Achtsamkeit: Achtsamkeit ist die Basis aller Handlungen eines Unternehmens. Wer bewusst mit sich selbst und anderen umgeht erhöht die Teamfähigkeit und das Wohlbefinden. Es liegt an dir diese in die Unternehmenskultur zu integrieren.
Einzigartigkeit: Die Einzigartigkeit von Mitarbeiter:innen gerät oft in Vergessenheit. Dazu gehören auch individuelle Probleme und Grenzen, die nach einer gemeinsamen konstruktiven Lösung rufen. Du musst einen Zugang zu den Mitarbeiter:innen finden und Anteilnahme zeigen.
Starke Mitarbeiter:innen führen zu starken Unternehmen. Ihr Wohlbefinden steht in direktem Zusammenhang mit dem wirtschaftlichen Erfolg deiner Firma. Pflegst du dein wichtigstes Kapital – deine Mitarbeiter:innen – wirst du auf allen Ebenen davon profitieren. Das bedeutet auch finanzielle Ressourcen in sie zu investieren, zum Beispiel durch betriebliche Gesundheitsmaßnahmen oder Weiterbildungen. Davor schrecken die meisten Führungskräfte zurück.
Doch die wirtschaftlichen Einbußen, die durch Krankmeldungen von Mitarbeiter:innen entstehen, sind immens. So kostet jeder einzelne ausgefallene Beschäftigte den Arbeitgeber mehrere Tausend Euro im Jahr. Dazu kommen nicht messbare Konsequenzen durch Langzeiterkrankungen, wie Verlust von Kompetenzen und Fachwissen. Krankheitsbedingte Ausfälle stören den reibungslosen Betriebsablauf und können ganze Teamgefüge negativ beeinflussen.
Die Einführung und aktive Umsetzung von Gesundheitsmaßnahmen ist eine organisationsweite Entwicklung. Je nach Unternehmensausrichtung ergeben sich daraus unterschiedliche Schwerpunkte. Wichtig ist es, ganzheitliche Prozesse zu installieren und auf klare Zuständigkeiten zu setzen, die sich untereinander austauschen. So lässt sich das Ziel einer „gesunden“ Organisation nachhaltig und erfolgreich umzusetzen. Maßnahmen lassen sich meist in vier einfachen Schritten implementieren.
Analyse
Vor der Umsetzung erster Schritte sollten durch Fehlzeiten- und Arbeitsplatzanalysen, Gefährdungsbeurteilungen oder Mitarbeiterbefragungen Ausbaumöglichkeiten von Gesundheitspotenzialen und gesundheitsförderlichen Rahmenbedingungen erörtert werden.
Plan
Nach der Auswertung der Analyseergebnisse müssen passende Lösungsvorschläge erarbeitet werden. Hierbei kommen dem Betrieb Expertenmeinungen z. B. durch Gesundheitszirkel zu Gute. Die Optimierung des Arbeitsumfeldes (Verhältnisprävention) sowie die Verbesserung des Gesundheitsverhaltens der Mitarbeiter:innen (Verhaltensprävention) können strategisch gut miteinander verknüpft werden.
Do
Bei der Umsetzung der geplanten Maßnahmen motivieren besonders kurzfristige, sofort spürbare Veränderungen. Auch die Ernennung Kommunikationsverantwortlicher bzw. Gesundheitsbeauftragter hilft dabei regelmäßig über Erfolge zu informieren und die qualitative wie quantitative Einhaltung der Maßnahmen zu überwachen.
Check
Nach Abschluss der Umsetzung sollte eine Überprüfung stattfinden, die gegebenenfalls Raum für einen Strategiewechsel ermöglicht.
Krankheiten haben oftmals weniger eine körperliche, als eine psychische oder soziale Ursache. Das bedeutet auch das Betriebsklima eines Unternehmens bestimmt das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen. Es liegt also an der Führungsebene eine positive Unternehmenskultur aktiv mitzugestalten und diese nach unten hin zu etablieren. Klare Visionen und das Wissen um die Vorbildfunktion helfen dabei, „gesunde“ Führung zu leben.
Das geht nicht immer von heute auf morgen. Die Maßnahmen werden auch nicht jeden Mitarbeiter:innen erreichen. Wichtig ist kontinuierlich Engagement und Wertschätzung zu zeigen – und das ab der obersten Führungsebene. Hinterfrage die eigene Managementkultur und arbeite an einem achtsamen Führungsstil.
Sei nicht nur stiller Beobachter auf der Trainerbank. Beteilige dich aktiv an der Gestaltung der Gesundheitsmaßnahmen. Ergreife die Initiative und gehe mit gutem Beispiel voran. Das beginnt mit deiner eigenen Gesundheit, mit der ein „gesundes“ Unternehmen steht und fällt. Deine Befindlichkeiten wirken sich auf den gesamten Betrieb aus. Das Wohlbefinden, Vertrauen und die Stimmung deiner Mitarbeiter:innen hängen stark davon ab. Deshalb musst du dich zuallererst um sich selbst kümmern, um deinen vielen Rollen als Chef gerecht werden zu können.
1. Entspannung will gelernt sein! Wer Verantwortung für viele Personen hat, muss lernen mit großem Druck und breiten Aufgabenfeldern umzugehen. Das geht nur, indem du auch Verantwortung für dein eigenes Wohlbefinden übernimmst. Dabei helfen z.B. Sport, Meditation oder autogenes Training.
2. Strikte Trennung von Arbeits- und Privatleben. Feste Rituale, die den Übergang von Job zur Freizeit einläuten, können dir helfen. Wenn du kurz vor Feierabend den Tag noch einmal reflektierst, kannst du lästige Gedanken am Abend verhindern.
3. Kenne deine Grenzen. Manchmal einfach NEIN zu sagen gehört zu einem ausgeglichenen Arbeitsleben dazu. Wer dauerhaft seine Kapazitäten übersteigt, wird langfristig unzufrieden.
4. Selbstreflexion ist die Grundlage zu einem achtsamen Umgang mit deinen Mitarbeiter:innen. Behalte immer folgende Frage im Hinterkopf: Wie wünsche ich mir selbst von meinem Vorgesetzten behandelt zu werden?
So individuell wie deine Mitarbeiter:innen, sind auch die Ansätze ihr Wohlbefinden zu fördern. Dabei gibt es niemals eine Allround-Lösung für alle. Grundvoraussetzung ist immer eine starke Führungsebene, die sich der Bedürfnisse ihrer Belegschaft bewusst ist, aber auch Verantwortung für sich selbst übernimmt.
Dabei gilt: Durchhaltevermögen ist die halbe Miete. Wer ein nachhaltiges Konzept zur Implementierung von Gesundheitsmaßnahmen hat und kontinuierlich daran festhält, wird mit der Zeit Erfolge verbuchen. Schaffst du es eine „gesunde“ Führungskultur zu etablieren, wirst du auch langfristig in allen anderen Bereichen profitieren und dich lange an der Gesundheit und Zufriedenheit deiner Mitarbeiter:innen erfreuen können.
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